WE ARE ACCESS EQUIPMENT | FLASH BATTERY COVER STORY
09/03/2020 – WE ARE ACCESS EQUIPMENT
Die letzten Monate des Jahres 2019 waren für Flash Battery, das in der italienischen Emilia-Romagna ansässige Unternehmen, das sich in nur wenigen Jahren nicht nur allein im Hinblick auf die Lithiumbatterien, sondern insbesondere auch wegen des gesammelten Know-hows bei der Produktion und dem Management und der Behebung von damit verbundenen Fehlern, zu einer echten Wachstumsquelle gemacht hat, die in der gesamten Industriebranche ihresgleichen sucht, absolut intensiv.
Eine Gelegenheit, die viele nicht haben kommen sehen, obwohl ein „aufblitzendes Warnsignal“ ziemlich offenkundig auf diese Entwicklung hindeutete, wie etwa die Verleihung des Nobelpreises für Chemie im Jahre 2019 an keine geringeren, als an die Erfinder der Lithiumbatterie (John B. Goodenough, M. Stanley Whittingham und Akira Yoshino). Doch wenn die Geschichte uns lehrt, dass die revolutionärsten Erfindungen häufig Opfer einer massenhaften Verhinderung ihrer Ausbreitung waren, so hat uns die Geschichte auch immer gelehrt, dass es für jede einzelne Erfindung Gruppen von Personen gab, die nicht aufgaben und diese Erfindungen schließlich in jeden unserer Haushalte brachten.
Ein gutes Beispiel hierfür ist die Elektrizität. Auf industrieller Ebene verhält es sich ebenso wie im Alltag: Noch vor einigen Jahren hätte niemand gedacht, dass der Verbrennungsmotor in einigen Bereichen einmal an sein Ende gelangen würde. Und nun sind wir hier, mit Unternehmen wie Flash Battery, die an der Praxis aufzeigen, wie wertvoll die Elektrifizierung ist, wenn denn die richtigen Technologien dabei angewendet werden. Auf die letzten Monate des Jahres 2019 zurückkommend, war das Unternehmen aus der Emilia der Hauptakteur in einer Reihe von Ereignissen, deren kleinster gemeinsamer Nenner der Wille zur Verbreitung der „Losung Lithium“ ist. Angefangen bei der GIS-Messe in Piacenza, an der die Firma sowohl als Aussteller – wobei sie innovative Lithiumbatterien für Hebegeräte und für die mechanisierte Logistik, welche die Arbeitszyklen und Energiedichte erhöhen, ausgestellt hat – als auch als Hauptakteur für technische Seminare teilgenommen hat.
In dieser letzten Rolle hat Marco Righi, CEO der Firma, auf der Konferenz zur „grünen technologischen Innovation im Bereich der Hebegeräte und des Industrie- und Hafenumschlags sowie der Schwertransporte“ seinen Vortrag gehalten, wobei er sich auf die Umstellung von Blei- auf Lithium-Batterien konzentrierte.
Danach folgte die Teilnahme an der Cibus Tec in Parma, wo Flash Battery sich dafür entschied, das erste Mal dabei zu sein, mit dem Ziel, den Kontakt zu den Akteuren aus dem Bereich Verpackung und Logistik der Food-&-Beverage-Industrie herzustellen. In diesem Bereich spielen die AGVs (fahrerlose Transportfahrzeuge) eine immer verbreitetere und entscheidendere Rolle. In diesem Bereich kann Flash Battery auf eine beinahe zehnjährige Erfahrung zurückblicken, die sich in Zusammenarbeit mit Elettric80 entwickelt hat, die seit 2013 ihre Fahrzeuge mit Flash Battery Batterien ausstattet (bei der unter anderem seit 2015 eine Gesellschaftsbeteiligung besteht). Aus der Zusammenarbeit mit Elettric80 ist die Perfektionierung der technologischen Entwicklung der Produkte mit zwei Innovationen für fahrerlose Fahrzeuge entstanden: die Induktionsladung und das Flash Data Center.
Erstere sorgt für eine größere Effizienz der Anlage, während das Flash Data Center ein Portal für die tägliche automatische Kontrolle aus der Ferne aller in der Welt installierten Batterien ist. „Wir wissen schon lange im Voraus, wann Wartungsarbeiten erforderlich sind, und dank des Automatic Alert System können wir bei möglichen Störungen eingreifen und kritische Situationen verhindern, bevor sie auftreten und so einen hohen Wirkungsgrad der Anlage sicherstellen“, erklärt Marco Righi, CEO von Flash Battery. Doch Messen sind für Flash Battery nicht die einzige Gelegenheit, die Konzepte der Elektrifizierung, Speisung durch Lithiumbatterien und Nachhaltigkeit zu verbreiten.
Im November hat das Unternehmen beispielsweise 42 Studenten aus dem Bereich der Initiative „Industriamoci-PMI Day“ zu Gast gehabt, bei der jedes Jahr viele kleine und mittlere Unternehmen des Arbeitgeberverbandes Unindustria jungen Menschen die Tore öffnen. „Wir haben vor allem über Energie und erneuerbare Energien gesprochen“, unterstreicht Righi „denn dies ist eines der Themen, das junge Menschen in diesem Alter am meisten begeistert, während wir uns bei den Schülern der höheren Klassen und den vielen Universitätsstudenten, die unser Unternehmen besuchen, mehr auf die herausragenden wissenschaftlichen und technischen Aspekte konzentrieren, die unsere Tätigkeit und deren spezifische Ausbildung verbinden.“ Viele der Fragen der Schüler bezogen sich auf das Unternehmen, die Lithiumbatterien selbst, aber auch auf die Vorbereitung, die notwendig ist, um in die Arbeitswelt einzutreten, mit besonderem Bezug auf jene „Kernkompetenzen“, sagte Righi, „die einen Mitarbeiter, unabhängig von seiner Rolle, zu einer guten Ressource für jede Organisation machen.“
Hier übernimmt Flash Battery eine vom Projekt der Unindustria Bologna ausgehende soziale Funktion, die sich auf ganz Europa ausdehnt: Der Betrieb in Reggio Emilia ist nämlich eines der 17 europäischen Unternehmen, welches das Projekt von gemeinsamem europäischen Interesse (IPCEI) umsetzt, das gemeinsam von Belgien, Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, Polen und Schweden bekannt gemacht wurde, um Forschung und Innovation im europäischen Schwerpunktbereich der Batterien zu unterstützen. Ziel ist es, fortschrittliche und disruptive Technologien zu entwickeln, die Leistungs-, Kosten- und Sicherheitsziele erfüllen, die derzeit im Lithiumbatteriesektor nicht zur Verfügung stehen.
Lithium ist besser als Blei, weil:
Mit der symbolischen Grundsteinlegung am neuen Standort im September hat Flash Battery ein neues Zeitalter in seiner Unternehmensgeschichte eingeläutet. Der neue Sitz in Sant’Ilario d’Enza wird fünfmal so groß sein wie der derzeitige Standort in Calerno, wo Kaitek Flash Battery (13,2 Millionen Umsatz, 45 Mitarbeiter im Jahr 2018, in einem Durchschnittsalter von 33 Jahren, Geschäftsbeziehungen mit 54 Ländern) 2012 auf Initiative von Marco Righi (jetzt CEO) und Alan Pastorelli (technischer Direktor) gegründet wurde.
Der neue Komplex wird auf einem Grundstück von mehr als 20.000 m² mit 1.500 m² Büro- und 3.200 m² Produktionsfläche errichtet, mit der Möglichkeit einer Erweiterung um weitere 5.000 m². Im neuen Sitz sind alle Industrie- und Produktionsaktivitäten, Forschungs-, Entwicklungs-, Innovations- und Marketingabteilungen sowie Vertriebs- und Verwaltungsbüros untergebracht.
In dem mit einer Investition von 6 Millionen Euro errichteten Gebäude, das im März 2020 fertiggestellt wird, können über 150 Mitarbeiter beschäftigt werden. Der neue Firmensitz wurde nach Kriterien der ökologischen Nachhaltigkeit konzipiert: Es werden keine fossilen Brennstoffe mehr verwendet, und es wird eine Fotovoltaikanlage installiert, um den Großteil des Energiebedarfs des Unternehmens zu decken.
Es sieht wie eine chemische Formel aus, ist aber in Wirklichkeit die Zusammenfassung von etwas, das in Zukunft eine der größten Entwicklungen im Bereich der Elektrifizierung von Industriemaschinen sein wird
Wenige Wochen vor der SaMoTer, der veronesischen Messe, die den Sektor der Erdbaumaschinen ins Rampenlicht stellen wird, denken wir, dass es sinnvoll ist, die Inhalte aufzugreifen, die Marco Righi, CEO von Flash Battery, auf der Konferenz dargelegt hat.
„Lithiumbatterien sind eine entscheidende Innovation im Bereich der Energie für die Industrie und stellen eine erhebliche Veränderung gegenüber Bleibatterien dar“, erklärte Marco Righi bei diesem Anlass. Eine Behauptung, die sich im Bereich Erdbaumaschinen noch durchsetzen muss, aus dem erst in letzter Zeit die ersten elektrifizierten Maschinen (Minibagger oder Minischaufeln) hervortreten, mit einer riesigen technologischen Lücke zu den Bereichen Hebegeräte und Logistik, wie auch dem Schwertransport.
Eine Lücke, die zum Teil einer absolut anderen Denkweise entspringt: Im Bereich Erdbaumaschinen stellt der Verbrennungsmotor noch heute die einzige Lösung für Baumaschinen einer bestimmten Tonnage dar, was den OEMs eine tiefgreifende Diversifizierung der Produktion in der Palette Light und Heavy Duty auferlegt. Außerdem sind die Arbeitszyklen einer Erdbaumaschine deutlich anders und anspruchsvoller, als die einer herkömmlichen Hubarbeitsbühne, obgleich diese selbstfahrend ist.
All dies hat die OEMs jahrelang vom Elektrifikationssektor ferngehalten, aber, wie wir wissen, lässt sich die Zukunft nicht aufhalten, und heute ist die Technologie so weit vorangeschritten, um auch in diesem Sektor einen Sprung nach vorne zu machen. Eine Reife, die aus der jahrelangen Analyse und Auswertung von Daten und der Entwicklung von Algorithmen der künstlichen Intelligenz resultiert, wie Righi auf der Konferenz der GIS-Messe erklärt hat. Sein Unternehmen hat die Informationen aus 18 Millionen Zyklen der eigenen Batterien genutzt, die in der ganzen Welt eingebaut wurden, Daten, die die Entwicklung des Machine-Learnings sowohl für die Schätzung der Nettolebensdauer der Batterie, als auch für die prädiktive Wartung ermöglicht haben.
Alles unter dem Schirm des Flash Data Center, das jeden Tag die Funktionsparameter der verbundenen Batterien aus der Ferne kontrolliert und überprüft und dabei Statistiken ausarbeitet und einen Algorithmus entwickelt, der in der Lage ist, Störungen vorauszusagen und Warnungen für die vorbeugende Wartung zu entwickeln. Dies, verbunden mit einer stetigen FuE, die auf die Steigerung der Lebenszyklen, die Verbesserung der Energiedichte und die Entwicklung von Systemen künstlicher Intelligenz, einzig für die prädiktive Diagnostik ausgerichtet ist, leitet den Weg in eine Zukunft, in der Lithium das Blei im Kern der Batterien ersetzen soll.
Mit dieser mittlerweile in Reichweite befindlichen gesamten Technologie haben sich die Lithiumbatterien endgültig als unabdingbare Elemente der Industrie 4.0 der Zukunft durchgesetzt, der vierten Industrierevolution, die aus vollständig untereinander verknüpften Maschinen besteht, die miteinander kommunizieren und Selbstdiagnosen und vorbeugende Wartung durchführen.